Elefanten würden sie über alles lieben,
Menschen mit reichlich künstlerischem Geschick verarbeiten sie zu hochwertiger Kunst:

Die Tagua Nuss

Diese in frühem Reifestadium noch flüssige Nuss härtet im Laufe von drei Monaten vollständig aus und wird hart wie Stein. Selbst Kenner fühlen sich meist nicht in der Lage, das Tagua Elfenbein von Elefantenelfenbein zu unterscheiden.

Tagua ist der Samen der bis zu 7 Meter hohen Palme Phytelephas Macrocarpa, die in den warmen Feuchtgebieten Ecuadors beheimatet ist. Nach etwa 10 Jahren setzt sie zu den ersten Früchten an, die in Form riesiger Kugeln ein Gewicht von bis zu 12 kg erreichen. Aus eßbaren Fruchtfleisch bereiten Einheimische gerne auch ein gegorenes Getränk "Chicha de Tagua". Die Fruchtballen der weiblichen Tagua (Mococha) benötigen 6 bis 12 Monate zur Reife und können wegen ihres dicken verholzten Stieles nur mit einer Axt oder Machete geerntet werden.

Seit 1826 sind Tagua Nüsse im Handel. Und während sie zwischenzeitlich fast in Vergessenheit gerieten, erfreuen sie sich heute wieder zunehmender Beliebtheit.

Die Verarbeitung des Tagua Elfenbein erfolgt in mühsamen Einzelschritten. Zunächst muß die Nuß von ihrer harten Schale befreit werden. Das geschieht durch Abklopfen. Deshalb die Bezeichnung Abklopfer für die zu diesen Arbeiten abgestellten Männern. Jetzt müssen aus den Elfenbeinnüssen die geeigneten ausgesucht werden, denn im Gegensatz zu einem riesigen Stoßzahn, ist der helle Naturschatz klein und innen rissig. Danach geschieht die weitere Verarbeitung spanabhebend, und schließlich werden sie genau wie tierisches Elfenbein zu ihrer endgültigen Form geschnitzt, gefräst, gedrechselt und schließlich poliert.

So kommen Sie in den Genuss wertvoller Schmuck- und Kunstgegenstände voller Freude über die Anmut dieses edlen Werkstoffes, bei gleichzeitig gutem Gewissen, daß den Elefanten ihr Leben belassen wird.
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